Landrat Thomas Eberth unterzeichnet Versorgungsvertrag
Die Main-Klinik Ochsenfurt setzt neue Maßstäbe: Als erstes kleines Akutkrankenhaus ohne eigene geriatrische Abteilung in Deutschland gründet die Main-Klinik eine Mobile Geriatrische Rehabilitation (MGR). Mit diesem zukunftsweisenden Projekt gehört die Main-Klinik zu einer exklusiven Gruppe – in ganz Deutschland gibt es nur 22 MGRs, davon nun elf in Bayern. Ab sofort geht das interdisziplinäre Team der Main-Klinik auf „mobile Reha-Tour“ und ermöglicht älteren Menschen eine Rehabilitation Zuhause.
Ein besonderer Höhepunkt des Projektes war die Unterzeichnung des Versorgungsvertrags mit den Krankenkassen durch Landrat Thomas Eberth, der die offizielle Grundlage für den Start der MGR schafft. „Wir sind stolz darauf, mit der Gründung der Mobilen Geriatrischen Rehabilitation Neuland zu betreten“, betonte Eberth. „Dieses Leuchtturmprojekt zeigt, dass auch kleinere Krankenhäuser innovative Lösungen entwickeln können, die überregional Modellcharakter haben. Die Main-Klinik beweist einmal mehr, dass sie in der Region eine zentrale Rolle in der medizinischen Versorgung spielt und in der Nachversorgung der Patienten hat.“
Ab sofort verfügbar – schrittweise Ausweitung geplant
In der Anfangsphase steht die Mobile Geriatrische Rehabilitation ausschließlich Patienten der Main-Klinik zur Verfügung. Diese Testphase ermöglicht es, Abläufe zu optimieren und Erfahrungen zu sammeln. „Wir möchten sicherstellen, dass alles reibungslos läuft und unsere Patienten die bestmögliche Betreuung erhalten“, erklärte Dr. Gerald Metz, ärztlicher Leiter der MGR.
Nach dieser Einführungsphase wird die MGR auch für Menschen von außerhalb geöffnet und zwar innerhalb eines Radius‘ von 20 km. Um die niedergelassenen Ärzte der Region frühzeitig in das Projekt einzubinden, plant die Main-Klinik im Frühjahr eine Info-Veranstaltung für Haus- und Fachärzte. Ziel ist es, die externen Ärzte umfassend über die Möglichkeiten, Vorteile und die Antragstellung der MGR zu informieren. Letztendlich stehen laut Versorgungsvertrag 18 Reha-Plätze zur Verfügung, die sukzessive belegt werden.
Startschuss für eine flexible, wohnortnahe Versorgung
Die Mobile Geriatrische Rehabilitation der Main-Klinik richtet sich an ältere Menschen, die nach Erkrankungen oder Operationen eine Rehabilitation benötigen, jedoch nicht in einer stationären Reha aufgenommen werden können – beispielsweise wegen Demenz. Das Team aus Geriatern, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Ernährungsberatern, Psychologen und Sozialpädagogen erarbeitet individuelle Reha-Pläne und rehabilitiert die Patienten in deren Zuhause beziehungsweise in der Pflegeeinrichtung.
„Die Mobile Geriatrische Rehabilitation ist ein echter Meilenstein für die Main-Klinik“, sagt Klinik-Geschäftsführer Christian Schell. „Mit unserer MGR schließen wir eine Versorgungslücke in der Region und ermöglichen eine hochwertige medizinische Betreuung, die passgenau auf die Bedürfnisse unserer älteren Patienten zugeschnitten ist.“
Landrat Eberth ergänzt: „Bei den demographischen Entwicklungen und den Daten kommt das genau zum richtigen Zeitpunkt.“
Dr. Gerald Metz: 27 Jahre Erfahrung fließen ein
Dr. Gerald Metz, Geriater und Ärztlicher Leiter der MGR, bringt 27 Jahre Erfahrung im Bereich der geriatrischen Medizin mit. Er sieht in der Gründung der MGR nicht nur eine Chance, sondern auch eine Notwendigkeit: „Die Zahl älterer Menschen mit komplexen Erkrankungen steigt stetig. Mit der Mobilen Geriatrischen Rehabilitation können wir eine wichtige Versorgungslücke schließen und den Patienten direkt dort helfen, wo sie sich am wohlsten fühlen – in ihrem Zuhause. Das fördert nicht nur die Genesung, sondern auch die Lebensqualität unserer Patienten.“
Krankenkassen unterstützen das Vorhaben
Auch die Krankenkassen begrüßen die Gründung der MGR. „Wir freuen uns sehr, dass die Main-Klinik dieses innovative Projekt umsetzt“, erklärte Jasmin Colga, stellvertretende Direktorin der AOK-Würzburg. „Die Mobile Geriatrische Rehabilitation bedeutet einen hohen Mehrwert für unsere Versicherten und deren Familien. Wir sind überzeugt, dass dieses Projekt Vorbildcharakter für andere Regionen haben wird.“
Förderung durch den Freistaat Bayern
Der Freistaat Bayern unterstützt generell die Gründung der Mobilen Geriatrischen Rehabilitation mit einer Anschubfinanzierung in Höhe von 25.000 Euro. Dieses Fördergeld wird in Ochsenfurt für die Anschaffung eines Fahrzeugs verwendet, mit dem das interdisziplinäre Team flexibel die Patienten im Umkreis erreichen kann.
Bei der Unterzeichnung des Versorgungsvertrages mit dabei (v.l.n.r):
Jasmin Colga, stellvertretende Direktorin der AOK-Würzburg, Dr. Gerald Metz, Geriater und Ärztlicher Leiter der MGR, Landrat Thomas Eberth, Chefarzt und Ärztlicher Direktor Dr. Joachim Stenzel, Main-Klinik-Geschäftsführer Christian Schell und Chefarzt Dr. Michael Weber