Die Probleme kleinerer Krankenhäuser und die Kooperation mit anderen Kliniken standen im Mittelpunkt eines Informationsbesuches, den der FDP-Bundestagsabgeordnete Prof. Dr. Andrew Ullmann der Main-Klinik abstattete. Der Professor der Uniklinik Würzburg, der als Obmann die FDP-Fraktion im Gesundheitsausschuss im Bundestag vertritt, zeigte sich erstaunt über die Leistungsfähigkeit des 140-Betten-Hauses.
Der Ärztliche Direktor Dr. Joachim Stenzel schilderte die besonderen Herausforderungen der ersten Monate des Jahres, als wegen der Grippewelle in der Region Würzburg keine Klinikbetten mehr zur Verfügung standen. Der wiederholt von den Krankenkassen kritisierte Bettenüberhang in Deutschland treffe jedenfalls für Mainfranken nicht zu. Besonders erfreulich entwickle sich – so Stenzel – die Zusammenarbeit mit der Uniklinik. Insbesondere bei der Kardiologie, bei Krebshandlungen und Schlaganfällen arbeite man Hand in Hand. MdB Ullmann bestätigte diese Einschätzung aus seiner Sicht als Universitätsprofessor.
Klinik-Geschäftsführer Christian Schell erläuterte dem Abgeordneten die Pläne für die Generalsanierung. 89 Millionen Euro sind in den nächsten 10 bis 12 Jahren hierfür vorgesehen. Die positive Stellungnahme des Ministeriums zur Notwendigkeit der Main-Klinik und der Rückhalt im Kreistag seien eine wichtige Garantie für die Bevölkerung und die Beschäftigten.
Ullman versprach, sich auch weiterhin für eine wohnortnahe stationäre Patientenversorgung einzusetzen, mahnte allerdings auch an, Kooperations- und Fusionsüberlegungen offen und konstruktiv anzugehen. Spätestens bei einem Besuch der KU-Führungskräfte in Berlin im Herbst soll der Dialog „Politik-Praxis“ fortgesetzt werden.
Mit großem Interesse verfolgte der Abgeordnete schließlich die Ausführungen zu den anderen Tätigkeitsbereichen des Kommunalunternehmens des Landkreises Würzburg (KU). Vorstand Prof. Dr. Alexander Schraml wies auf den dringenden Handlungsbedarf bei der Altenpflege hin. Der demografische Wandel und der Bedarf an Pflegefachkräften seien hier die dringendsten Probleme.
Die KU-Prokuristin Eva von Vietinghoff-Scheel bat den Abgeordneten, die Umsetzung des neuen Verpackungsgesetzes kritisch zu begleiten. Die Unzuverlässigkeit der privaten Entsorgungsbranche und die ökologischen Schwächen des Systems dürfe man nicht aus den Augen lassen. Wichtig seien der oberste Grundsatz der Abfallvermeidung und ein funktionierendes Miteinander zwischen Kommunen und Privatwirtschaft.